Liebe Frauen!
Nach der Schwangerschaft und Geburt geht es munter weiter und erst richtig los!
Nun muss gefüttert werden! Dein Körper verändert sich wieder.
Du hast „Nachwehen“ – das ist ganz normal!
· Während der ersten Tage kann es zu „Nachwehen“ während des Stillens kommen. Dies kommt von dem Hormon Oxytocin aus der Hypophyse welches das Zusammenziehen des Uterus bewirkt. (Gerade bei der Geburt des 2. Kindes kann dies sehr stark ausfallen. In den traditionellen Kulturen essen manche Frauen daher einen kleinen Teil der Plazenta mit der Nahrung um den starken Schmerzen vorzubeugen.)
Vom Kolostrum zum Milchstau – Was ist das und was tun?
· In den ersten Tagen produziert die Mutter Kolostrum und das Baby muss regelmäßig gestillt werden. Die Milch kommt erst ab Tag 3-5. Es kann auch zu Beginn zu einem Milchstau kommen, da der Körper immer mehr Milch produziert, als wären mehrere Kinder da. Erst wenn sich die Milchmenge für den Nachfragemechanismus regelt stellt sich der persönliche Bedarf Ihres Babys ein. In dieser Zeit ist es hilfreich die Milch „auszustreichen“ z.B. unter der Dusche. (Man legt eine Hand als Gegenpol unter die Brustwarze und streicht mit der anderen Hand in Richtung der Milchgänge bis sie „herausspritzt“. Unter der Dusche ist es weniger schmerzhaft wegen dem warmen Wasser. Es funktioniert aber auch ein warmer Waschlappen ober dem Waschbecken. Man wiederholt den Vorgang in allen Richtungen zur Brustwarze hin bis die Brust locker ist und die Milchgänge frei sind.)
Es kann sein, dass man das in den ersten Tagen sehr oft machen muss, bis man einen Rhythmus der Menge mit dem Baby gefunden hat. Vor allem die kleinen Knoten sind schmerzhaft. Es hilft auch das Baby in verschiedenen Positionen anzulegen, damit es alle Kanäle erwischt. Aber manchmal wollen sie nicht mehr trinken und man muss den Rest ausstreichen. Wenn man abpumpt, kommt oftmals noch mehr Milch. Dies ist allerdings hilfreich bei Frauen, die weniger Milch produzieren. Wenn die Brust so extrem voll ist und spannt, wollen die Säuglinge auch manchmal nicht gleich trinken weil sie von der Menge und dem Herausspritzen überrollt werden. Da muss man dann auch das erste Spritzen ausstreichen bis es nicht mehr so spannt.
Es ist auch so, dass der erste Teil der Milch eher für den Durst ist und etwas wässriger und erst der zweite Teil, wenn sie länger trinken fetter ist und satt macht.
Wieviel und wie lange braucht mein Baby Milch?
· Der Energiebedarf für die Milchproduktion ist ein beträchtlicher Anteil der Gesamtenergie, die eine stillende Mutter aufwendet. Man schätzt ihn auf etwa 25% des Gesamtverbrauches bei Frauen die ausschließlich (voll) stillen. Menschliche Milch deckt die Ernährungsbedürfnisse des neugeborenen Menschen in idealer Weise ab. Sie hat eine einmalige Zusammensetzung, speziell geeignet für das schnelle Wachstum und die Entwicklung des Babys mit noch unreifen Verdauungs-, Nieren- und Leberkreisläufen. Diese spezifischen Eigenschaften der menschlichen Muttermilch können das erst teilweise entwickelte Leistungsvermögen ausgleichen. Menschliche Milch enthält nicht nur Makronährstoffe, Vitamine und Mineralien, sondern auch andere Wachstumsfaktoren, Hormone und Schutzstoffe. Man sagt, dass man Buben mindestens 1 Jahr stillen sollte, da die Verdauung noch fertig ausreifen muss.
3 Monate sind geschafft – durchhalten!
· Es ist wichtig zu wissen, dass sich die Muttermilch nach ca. 3 Monaten umstellt und automatisch eine andere Konsistenz bekommt. Dies dauert ca. 1 Woche. In dieser Zeit trinken die Kinder besonders oft und lange und Mütter haben manchmal das Gefühl, dass die Babys nicht genug bekommen oder satt werden. Wenn Sie diese kurze Zeitspanne „aushalten“ und ihr Kind so oft wie möglich anlegen, dann geht es danach mit der „neuen“ Milch ganz normal weiter. Manche Frauen merken diesen Prozess gar nicht bewusst, aber andere Frauen hören zum stillen auf oder geben zusätzlich Milchpulvernahrung, da ihnen oft auch nicht gesagt wurde, dass dieser Prozess stattfindet.
Hilfe es funktioniert nicht so gut – warum?
· Behinderter Milchfluss: Mögliche Kombination: Blockierter Milchgang, Druck von zu enger Kleider, zu fester Haltedruck auf die Brust während des Stillens, Schlechte Lagerung des Babys, Restriktives Stillen (=eingeschränktes, eingeengtes Stillen)
Wenn der Druck auf die Milchgänge nicht gelockert wird, so gerät Milchsubstanz ins Nachbargewebe, wo das Immunsystem der Mutter in Gang gesetzt wird. Dies kann zu einer infektiösen Mastitis (Brustentzündung) führen. Typischerweise führt sie zu Fieber, Hitze in der Brust. Die Ursache kann auch von Bakterien , oft aus dem Mund des Babys kommen. Ohne Behandlung kann dies zu Abszessen führen. Die Behandlung mit Antibiotika werden auch an das Kleinkind weitergegeben (wer weiter stillen möchte sollte sich von einem Arzt/Ärztin oder Stillberaterin beraten lassen)
Auch kann die Brustwarze durch falsche Lagerung wund werden, Risse bekommen oder bluten – ein Risiko für Mastitis. Beim Auftreten einer dieser Blockaden ist eine Beratung der Hebamme und/oder eine Stillberatung bzw. ärztliche Hilfe empfehlenswert.
Dein Baby hat Bauchweh und du fühlst dich schlapp?
· Wenn Sie stillen oder auch Fläschen geben, bitte auf ausreichend Flüssigkeit, Tee achten, dies braucht man damit die Milch gut fließt und Blut aufgebaut wird. Wenn das Baby Bauchweh oder Koliken hat (und es keine medizinischen Befunde dafür gibt) ist eine schöne Position der „Fliegergriff“. Außerdem sollte man nicht wie früher auf den Rücken klopfen, sondern das Baby mit dem Bauch auf die Schulter legen, Oberschenkel gut halten und sanft die Beine hin und her wackeln wie bei einer Schwanzflosse beim Fisch. Die Japaner sagen dazu „Wackeln wie es Fisch“ da das Klopfen auf dem Rücken viele kleine Blasen macht und diese rutschen in den Darm und machen das Bauchweh. Beim „Wackeln wie ein Fisch“ kommt die eine Blase als Aufstoßer heraus. Außerdem sollte die Mutter während des Stillen Ingwertee trinken und auf blähende und scharfe sowie kalte Nahrungsmittel verzichten. Ein schöner Punkt ist auch Magen 25 links und rechts vom Bauchnabel, halten und leicht drücken, dies lindert oftmals auch das Bauchweh. Einfach gelassen sein, ich denke die meisten wissen ganz genau was das Baby verträgt bzw. kriegen mit der Zeit ein Gefühl dafür. Und natürlich hilft auch BABYSHIATSU – buche einen Kurs bei mir und lerne selbst die Behandlung!
Was kannst du essen damit es besser funktioniert?
· Ernährungstipps um die Milchbildung zu fördern:
– Dillsamen als Tee mit Honig gesüßt
– Salat am besten gekocht
– Wasserkresse, Himbeeren, St. Petersfisch
– Bierhefe getrocknet (bis zu 3x 10ml Löffel täglich dem Frühstücksmüsli beigeben)
– Alkoholfreies Malzbier (wiedersprüchlich, da auch alkoholfrei manchmal etwas Alkohol enthaltet, bitte vorher gut informieren)
– Keine Mahlzeit auslassen
– Vernünftig essen und ruhen wenn man müde ist.
Um Koliken beim Baby vorzubeugen:
– Ingwertee während dem Stillen trinken
– Manchmal helfen auch Wala Kümmelzäpfchen oder mit Kümmelöl den Bauch zu massieren. Manchen Babys hilft auch die Fliegerposition um sich zu entspannen und anderen hilft es kurze Stillpausen einzulegen. Wobei ich persönlich nichts von fixen Stillzeiten halte. Die Babys sollten trinken dürfen wenn sie Hunger haben, also nach Bedarf. Natürlich hilft auch eine tägliche oder regelmäßige Babyölmassage und Babyshiatsu (dies erkläre ich aber in einem extra Teil). Buben haben oft stärker Bauchschmerzen. (Aber ACHTUNG: Aus eigener Erfahrung mit meinem 2. Sohn, der gerade 4 Wochen alt war, hat er auch 2 Tage dauernd geschrien und wir dachten er hat Bauchschmerzen vom stillen. Letztendlich hatte er aber eine Mittelohrentzündung und deshalb Schmerzen. Also bitte bei länger andauernden Schmerzen immer vorher zum Arzt gehen!
Hol dir Hilfe – es gibt so viele tolle Menschen die Stillprobleme einfach auflösen können!
· Wenn ihr Kind oder Sie irgendwelche Probleme mit dem Stillen haben, dann sollten sie bitte sofort einen Arzt und/oder die Hebamme um Rat fragen damit Sie und ihr Kind gut versorgt sind!
Wenn du nicht stillst – es gibt heute schon viele gute Alternativen!
· Frauen die nicht stillen können, oder sich aus anderen Gründen dafür entscheiden sollten sich das Milchpulver gut auswählen. Eine qualitativ gute Marke ist von Demeter die Holle Anfangsmilch die man z.B. im Denns bekommt. Die verarbeitete Milch ist qualitativ hochwertig und die Kühe werden artgerecht gehalten und man verzichtet auf das schmerzhafte Enthornen der Tiere. Einige meiner Klientinnen berichteten dass dieses Milchpulver sehr gut vertragen wird. (Dies ist lediglich eine Empfehlung von anderen Müttern, was zu Ihnen und ihrem Baby passt kann Ihnen auch eine Stillberaterin gut erklären.) Ich sage immer zu Frauen, denen es unangenehm ist zu sagen dass sie nicht stillen, dass es wahrscheinlich auch einen Grund dafür gibt, den man oft nicht erklären kann und dass der Körper allein mit dem Bauchgefühl ganz gut weiß was die Mutter und ihr Kind brauchen. Also machen Sie sich keine Sorgen! Es ist doch großartig, dass wir in einem Land leben, in dem die Kinder auch alternativ satt werden und wachsen. Hauptsache Mutter und Kind ernähren sich gut! Denn ein starkes, resilientes Kind braucht starke Eltern. Die Mutter sollte wirklich auf eine qualitativ hochwertige Ernährung setzen und genug trinken. Dies ist wichtig für die Mutter und das Kind, beugt vielen Wochenbettbeschwerden vor und hilft um sich besser zu erholen!
Alles Liebe von Eurer Shiatsusi